Jetzt neu bei DBD: Baukosten und BIM im Straßenbau nach AKVS und STLK

STLK ist die Abkürzung für den Standardleistungskatalog für den Straßen- und Brückenbau. Dieser Katalog wird von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) herausgegeben mit dem aktuellen Ausgabestand 05/2022. Der STLK enthält Standardleistungstexte, die in 34 Leistungsbereiche / Gewerke gegliedert sind. Beispiele für diese Leistungsbereiche sind:

• 106 Erdbau
• 108 Baugruben, Leistungsgräben
• 109 Wasserhaltung
• 110 Entwässerung für Straßen
• 112 Schichten ohne Bindemittel
• 113 Asphaltbauweisen
• 114 Betonbauweisen
• 115 Pflasterdecken, Plattenbelege, Einfassungen

Die Standardleistungstexte basieren im Wesentlichen auf der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen), einschließlich der »Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen« (ATV), u.a. ATV DIN 18300 ATV DIN 18315, ATV DIN 18316, ATV DIN 18317, ATV DIN 18318.

Im Textteilsystem des STLK werden die konkreten Leistungen durch die Auswahl eines Grundtextes und bis zu acht Folgetext-Gruppen erzeugt. Dabei wird die Leistung für die digitale Verarbeitung durch die STL-Nummer verschlüsselt.

Der STLK lässt als Standardleistungskatalog ausschließlich ein leistungsorientiertes Arbeiten zu. Insbesondere für die Planung mit BIM ist jedoch eine bauteilorientierte Struktur der Baudaten erforderlich. Die Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO) bietet mit der Definition von Regelquerschnitten eine ideale Grundlage für die Festlegung konkreter Eigenschaften (z.B. Schichtdicken). Die Vernetzung von STLK in DBD-BIM ermöglicht erstmalig eine BIM-fähige Anwendung dieser Standardleistungstexte und bietet den AnwenderInnen durch die parallele Vernetzung mit Baukosten nicht nur erhebliche Qualitätsverbesserungen, sondern auch Zeiteinsparungen.

Die Baukostenplanung im Straßenbau erfolgt in der Regel auf Basis der AKVS, der »Anweisung zur Kostenermittlung und zur Veranschlagung von Straßenbaumaßnahmen«. Sie ist vergleichbar mit der DIN 276 für die Kostenplanung im Hochbau. Herausgegeben wird die AKVS vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in der aktuellen Version AKVS 2014, Ausgabe 11/2020. Zentrale Bedeutung hat der Kostenberechnungskatalog (KBK), eine Sammlung von Leistungsbeschreibungen, die sich überwiegend auf die STLK beziehen. Das Gliederungsschema des Kostenberechnungskatalogs besteht aus Hauptgruppe, Gruppe und Untergruppe, wobei eine Gruppe einem Leistungsbereich nach STLK entspricht.

Die Hauptgruppen des KBK sind unter anderem:

• 2 Baustelleneinrichtung
• 4 Erdbau
• 5 Oberbau
• 8 Ausstattung
  
  

Beispiele für Gruppen sind:

• 102 – Entsorgung
• 112 – Schichten ohne Bindemittel
• 113 – Asphaltbauweisen
• 114 – Betonbauweisen

Die Leistungsbeschreibungen des AKVS beinhalten eine Schlüsselnummer (KBK-Nr.) und eine kurze Beschreibung der Leistung. Einige Beispiele dafür sind:

• 102.1.010 Nicht gefährlicher Abfall Boden, Steine aufnehmen, trennen, laden entsorgen
• 113.2.010 Asphaltbinderschicht herstellen, Einbaudicke 5 cm, AC 16 BS
• 8.129.1.010 Schutzeinrichtung Stahl H1 Seitentrennstreifen

Die AKVS gewährleistet einerseits Kostentransparenz durch bundesweit einheitliche Kostenermittlungen und andererseits Kostensteuerung durch Nachvollziehbarkeit und Korrekturmöglichkeit. Daher ist neben dieser strukturellen Form der AKVS die Verwendung fundierter Baupreise für eine verbesserte Kostenermittlung von besonderer Bedeutung. Durch die Vernetzung der Dynamischen BauDaten mit der AKVS stehen Ihnen jetzt erstmals aktuelle Baupreise für diese Leistungen zur Verfügung!

Die Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO) regelt die Standardfälle für den Neubau und die Erneuerung von Verkehrsflächen. Sie wird von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe ist von 2012 mit dem Stand Juni 2020.

Neben der Einteilung in Belastungsklassen (z.B. Bk100, Bk32, BK10, …, BK0,3) sind die standardisierten Bauweisen für Asphalt-, Beton- und Pflasterdecken ein zentrales Element der RStO. Diese Bauweisen sind in vier Tafeln für die jeweiligen Belastungsszenarien aufgeführt:

• Tafel 1: Bauweisen mit Asphaltdecke
• Tafel 2: Bauweisen mit Betondecke
• Tafel 3: Bauweisen mit Pflasterdecke
• Tafel 4: Bauweisen mit vollgebundenem Oberbau

Insbesondere die Kombinationsmöglichkeiten der Schichten des Oberbaus (wie Frostschutzschicht, Tragschicht und Deckschicht) mit den zugehörigen Schichtdicken sind für die Planungen im Straßenbau von großer Bedeutung. Dieser bauteilorientierte Ansatz der Regelquerschnitte passt perfekt zu BIM - denn für das modellbasierte Planen werden Bauteile geometrisch modelliert und mit alphanumerischen Eigenschaften konkret beschrieben. Auf diese Weise können BIM-basierte Ausschreibungstexte für die einzelnen Bauleistungen nach VOB/C auf Basis der Regelquerschnitte der RStO bestimmt werden.